10/06/2022

In einer Zeit, in der es mehr denn je notwendig ist, Kapital in nachhaltige Aktivitäten umzulenken, bleibt es für die Finanzwelt schwierig, Unternehmen zu identifizieren, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, deren Wirkung auf die Umwelt und die Gesellschaft als positiv eingestuft werden können. Hierfür sind objektive Kriterien unerlässlich. Aus diesem Grund hat Ethos ihre Methodik zur positiven Wirkung entwickelt, welche am Donnerstag in einer Kurzfassung veröffentlicht wird. Die Methodik fasst Aktivitäten, die eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft spielen, in zehn Themenbereichen zusammen.

Ethos hat eine Methodik zur positiven Wirkung entwickelt. Ziel ist es, Unternehmen zu identifizieren, die eine positive Wirkung auf die Umwelt und die Gesellschaft haben und zum Übergang in eine nachhaltigere Wirtschaft beitragen. Diese Methodik – eine Kurzfassung wird am Donnerstag veröffentlicht - ist in einem Kontext zu sehen, in dem es mehr denn je notwendig ist, Kapital in nachhaltige Aktivitäten umzuleiten. Insbesondere wenn die globale Erwärmung im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens begrenzt werden soll. 
 
"Eine der grossen Herausforderungen im Bereich der nachhaltigen Finanzwirtschaft besteht heute darin, nicht nur die ESG-Risiken der Unternehmen zu berücksichtigen, sondern auch deren Wirkung auf die Gesellschaft und die Umwelt, die sogenannte doppelte Wesentlichkeit", betont Vincent Kaufmann, Direktor von Ethos. "Es gibt jedoch keine allgemein akzeptierte Definition dessen, was nachhaltig ist und was nicht. Die Europäische Union hat sich zwar bemüht, eine eigene grüne Taxonomie zu entwickeln, doch diese Klassifizierung ist in den letzten Monaten durch die Einbeziehung von Atomkraft und Erdgas eher unglaubwürdig geworden und beschränkt sich derzeit nur auf die Klimadimensionen". 

Zehn identifizierte Themenbereiche
 
Die neue, evolutive Methodik von Ethos wird es ermöglichen, den in sozialer und/oder ökologischer Hinsicht als positiv zu betrachteten Anteil des Umsatzes eines Unternehmens und folglich den positiven Anteil im Investitionsportfolio zu identifizieren und zu quantifizieren. Damit wird es für Ethos sowie ihre Kundinnen und Kunden einfacher, vorrangig in diese Unternehmen und Tätigkeitsbereiche zu investieren.
 
Zu diesem Zweck hat Ethos die Aktivitäten, die eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer nachhaltigeren Gesellschaft spielen, in zehn verschiedene Themenbereiche eingeteilt (siehe Liste). Um in die Ethos Klassifizierung zur positiven Wirkung aufgenommen zu werden, müssen diese Aktivitäten die Grundlage einer gerechten und fairen Gesellschaft bilden und die planetaren Grenzen nicht überschreiten. Zentrale Kriterien der Methodik sind die Lebenszyklusanalyse von Produkten und Dienstleistungen, sowie das Konzept der Suffizienz und das Prinzip des «Do no significant harm», das besagt, dass eine Aktivität, die einen positiven Beitrag zu einem Aspekt des Übergangs leistet, andere Umwelt- und Sozialaspekte nicht wesentlich verschlechtern darf. 
 
Durch die Definition strenger Kriterien für zehn verschiedene Themenbereiche soll die Ethos-Methodik zur positiven Wirkung auch einen glaubwürdigen Rahmen für die Umwelt- und Sozialberichterstattung der Unternehmen setzen, zumal immer mehr Unternehmen einen Teil ihrer Aktivitäten selbst als positiv kategorisieren, insbesondere in Bezug auf das Klima.

Aktualisierung der Ethos-Prinzipien für nachhaltige Anlagen
 
Seit ihrer Gründung im Jahr 1997 fördert die Ethos Stiftung in ihren Anlageprodukten Unternehmen, die soziale und ökologische Faktoren in ihr Geschäftsmodell integrieren, gute Corporate-Governance-Praktiken einhalten und auf die Anliegen ihrer Anspruchsgruppen eingehen. Im Jahr 2017 präzisierte Ethos ihr Verständnis nachhaltiger Finanzwirtschaft in seinen "Prinzipien für nachhaltige Anlagen («Socially Responsible Investments», SRI) - und formulierte damit einen formellen Rahmen für die eigenen Anlagelösungen. 
Im Bestreben nach kontinuierlicher Verbesserung und Transparenz geht die Ethos Stiftung nun einen weiteren Schritt: Sie führt eine Methodik zur positiven Wirkung ein und integriert diese in ihre Prinzipien für nachhaltige Anlagen.

Methodik zur Positiven Wirkung

Die Ethos-Prinzipien für nachhaltige Anlagen

 

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